Chorgemeinschaft Maria Frieden hat sich aufgelöst

In vierstimmiger Harmonie erklingt der Maria Frieden-Chor in der Kreuzkapelle der Kirche Maria Frieden. Doch die Stimmung der Chormitglieder ist gedämpft. Alle freuen sich über den gemeinsamen Klang, doch es ist das letzte Treffen: Die gemeinsame Zeit dieses Chores hat ein Ende gefunden. Im Rahmen ihrer Generalversammlung im Februar beschloss die Chorgemeinschaft ihre Auflösung.

Das Treffen begann mit einem Gottesdienst, in dem sich alle Stimmen noch einmal zum miteinander gesungenen Gebet fanden. Kreisdechant Hagemann dankte in seiner Ansprache allen Chormitgliedern herzlich für ihr langjähriges Engagement in der Kirchengemeinde.

Entstanden ist, wie der ehemalige Chorleiter Heinz-Josef Holthaus ausführte, die Gemeinschaft im Jahr 1967 in der damals noch ganz jungen Kirchengemeinde Maria Frieden. Alles begann mit einer kleinen Schola unter der Leitung von Josef Vismann. Daraus entstand rasch ein Chor, der nacheinander von Peter Netta, Ulrich Grosser und Gregor Hollmann geleitet wurde. Schließlich übernahm Heinz-Josef Holthaus die Leitung und blieb dem Chor von 1979 bis 2015 als Chorleiter treu. Als er 2015 von der Kirchenmusikerin Kathrin Borda abgelöst wurde, verstärkte er mit seiner schönen Bassstimme den Chorklang. In den Jahren 2023 bis zum Herbst 2025 übernahm Maximilian Kramer die musikalische Leitung einer Chorgemeinschaft aus dem Maria-Frieden-Chor und dem Sandwich-Chor.

In den über 50 Jahren seines Bestehens lag der Schwerpunkt der Chorarbeit immer in der Gestaltung von Gottesdiensten in der Gemeinde. Die besonderen Tage des Kirchenjahres wie Weihnachten, Ostern, Allerseelen wurden oft mit a capella Gesang aus allen musikalischen Epochen zu einem kirchenmusikalischen Ereignis, auf das alle Gemeindemitglieder sich freuten. Darüber hinaus lud der Chor zu Abendandachten mit Taizéliedern und Mitmachkonzerten ein. Im Laufe seines Bestehens verbesserte der Chor seine Fähigkeiten durch Stimmbildungstage. Auch Ereignisse über Maria Frieden hinaus wurden vom Chor musikalisch bereichert, so bei der Uraufführung der Coesfelder Passion 1972, bei der Fusion der Kirchengemeinden, beim Katholikentag in Münster und zur Feier des 40jährigen Bestehens der Gemeinde Maria Frieden im Dom in Münster. Der Chor war nicht nur eine singende Gemeinschaft, sondern vor allem im Glauben und im lebendigen und zeitgemäßen Ausdruck dieses Glaubens miteinander verbunden.

Darüber kam auch das Gemeinschaftsleben nicht zu kurz. Gemeinsame Chorfahrten, Maiwanderungen, Karnevalsfeste und Adventsfeiern gehörten zum jährlichen Programm.

Maximilian Kramer bedauerte in seinen Abschiedsworten sehr, dass es nicht gelang, eine neue Chorleitung für die Gemeinschaft aus dem ehemaligen Sandwich-Chor und dem Maria Frieden Chor zu finden. Erfreulich ist jedoch, dass nahezu alle Chormitglieder in der Kirchengemeinde St. Lamberti eine neue musikalische Heimat gefunden haben. Der Lambertichor wird jetzt durch viele Sängerinnen und Sänger verstärkt. Andere Sängerinnen fühlen sich im neu gegründeten Frauenchor Cantiamo unter der Leitung von Gesa Wulfhorst wohl.

Nach dem Beschluss über die Auflösung des Chores dankte die Vorsitzende Eva Sembach allen Beteiligten noch einmal sehr herzlich. Sie drückte die Zuversicht aus, dass nach der Traurigkeit über das Ende eines Tages die guten und fröhlichen Erinnerungen überwiegen werden.

Mit einem gemütlichen Beisammensein bei Pizza und dem lebhaften Austausch von Erinnerungen ging diese letzte Generalversammlung des Chores zu Ende.

Der Cantiamo-Chor und der Lambertichor freuen sich über Mitsängerinnen und Mitsänger. Die Chorproben finden jeweils um 20 Uhr im Begegnungszentrum Maria Frieden statt, am Mittwoch probt der Cantiamo-Chor, am Donnerstag der Lambertichor.