Pfarrer Dr. Aleksander Bejger verstorben

Über sechzig Jahre Priester nun ist Pfarrer em. Dr. Aleksander Bejger gestorben. Am 25.1.2022 ist der Ehrendomkapitular des Bistums Toruň, der seit 1998 in Coesfeld St. Lamberti Priester war, gestorben und wird in seiner Heimat Polen beigesetzt.

Pfarrer em. Dr. Bejger hat in den über sechzig Jahren seines priesterlichen Dienstes viele verschiedene pastorale und kulturelle Räume erlebt. Vor dem zweiten Vatikanischen Konzil geweiht, war sein junges priesterliches Wirken von vielen Umbrüchen innerhalb der Kirche geprägt. Die größte Änderung war, dass jetzt die liturgische Sprache nicht mehr Latein war, sondern das in seiner Arbeit in der Gemeinde in Lalkowach/Polen die polnische Sprache in der Messe gesprochen werden konnte. Sein Interesse galt auch immer der Mission und der dazugehörigen Wissenschaft. So ging er fast fünf Jahre nach Sambia, um dort in der Pastoral zu arbeiten. Nach seiner Rückkehr kam er eher zufällig in die deutsche Kirche. Ein Besuch im Bistum Essen führte dazu, dass der damalige Bischof von Essen, Kardinal Hengsbach, ihm gesagt hat: „Wir brauchen hier Priester, kannst du bleiben?‘“. Bejger blieb und war Kaplan in Duisburg und Oberhausen, bevor er ins Münsterland wechselte. Hier widmete er sich auch noch einmal der Wissenschaft besonders und wurde auch 1994 im Fach Missionswissenschaften promoviert und zum Doktor der Theologie ernannt. Seit 1998 war Dr. Bejger in Coesfeld, nach seiner Emeritierung blieb er eher zurückgezogen, hat viel gemalt und gelesen oder selber geschrieben. 2009 wurde sein Wirken noch einmal besonders gewürdigt. Er wurde zum Ehrendomkapitular ernannt, ein Ehrentitel seiner Geburtsdiözese Torun. Sein Leben und sein priesterlicher Dienst waren durch viele Umbrüche und Schwierigkeiten geprägt, so z.B. die Nazizeit in Polen, die kommunistische Prägung Polens durch Russland, die Umbrüche und Aufbrüche in der katholischen Kirche. Dabei hat ihm sein priesterlicher Dienst „immer viel Freude gemacht, ich habe viele Menschen erlebt und ihren Glauben.“ Sein 60 jähriges Priesterjubiläum konnte er noch im Januar 2019 feiern. Die Gesundheit hat ihn in den letzten zwei Jahren immer mehr im Stich gelassen, so dass er selten noch seine Wohnung verlassen hat. Nun hat ihn Gott in sein Reich gerufen.